Heute Morgen bin ich extra früh aufgestanden, um möglichst viele Stunden ohne Regen zu laufen – ab Nachmittag waren schwere Gewitter mit Starkregen vorhergesagt – mal wieder.
Als erstes hatte ich einen Viewpoint ganz für mich alleine – auf dem Sunrise Mountain gibt es einen großen Stein Pavillion – am Wochenende ist dort wohl viel los, aber noch nicht um 6 Uhr morgens.


Auch wenn Pennsylvania jetzt hinter mir liegt – der Trail ist noch immer sehr steinig. Irgendwie muss ich wohl nicht aufgepasst haben und hab mich ohne guten Grund lang gelegt. Der Oberschenkel ist einmal schön in die Hüfte gehauen, aber zum Glück tat nichts weh.

Auf einem Aussichtsdeck habe ich eine frühe Mittagspause eingelegt. Ich hatte eine gute Aussicht auf den New Jersey Highpoint.

Als ich weitergelaufen bin, hatte ich plötzlich krasse Schmerzen im Sprunggelenk, lästig, aber nach ner Pause sind die Gelenke öfters mal steif.
Ich bin dann noch zum Highpoint hochgelaufen – auf den Turm hochzuklettern habe ich dann aber sein lassen, da der Fuß nicht gut war.


Bergab war dann ziemlich schmerzhaft – aber dagegen gibt es ja Schmerztabletten. Geschwollen oder heiß war nichts. Der Trail war zum Glück in den kommenden Meilen weniger felsig aber das Laufen war schwierig – und ich hatte noch 13 Meilen bis zum Shelter – das ist ganz schön weit zu humpeln. Ich bin nur noch mit 1.5mph vorangekommen – eine Meile weniger als sonst, ätzend. Morgen hätte ich noch 22 extrem steinige, felsige Meilen vor mir gehabt. Nicht gut.

Bis zum nächsten Ort waren es noch 6 Meilen, irgendwann hat sich auch das weit angefühlt, die Schmerztabletten haben irgendwie nicht angeschlagen. Ätzend – dabei wäre ich planmäßig morgen an einer Straße gewesen, von der aus ich in Ort hätte fahren können, wo Jay ist. Jetzt klappt das alles nicht.
Nach einem kurzzeitigen Stimmungstief habe ich mich dann aber dazu entschieden, nur noch bis zum nächsten Ort zu humpeln.
Auf dem Weg kam ich noch an einem geheimen Shelter vorbei, wo Jake lebt. Jake ist ein uralter, total süßer Esel, der mich etwas aufgeheitert hat. Ist zwar ätzend, dass ich weiter 40 Meilen hinter Jay zurückliege, aber dann laufen wir halt nochmal ne Woche getrennt.



Um 15h bin ich in Unionville angekommen – von dort sollte angeblich ein Uber nach Harriman, wo Jay war, verfügbar sein. Nach 20 Minuten warten wurde meine Anfrage aber abgelehnt. Nochmal angefragt… und glücklicherweise hat ein Fahrer die Fahrt angenommen 🥳 Plan B wäre ein Shuttle gewesen, der aber evtl erst morgen Zeit gehabt hätte.
Um das Auto nicht vollzustinken und zu siffen, habe ich meine Regenkleidung angezogen. Der Fahrer war aber ganz nett, er sagte er hat schon stinkendere Menschen als mich transportiert 😂
Mit Jay nehme ich jetzt einen Doppelzero anstatt einen einfachen. Logistisch ist jetzt zwar Chaos – aber irgendwie wird das schon funktionieren.
Hallo Frau Sportlerin
Ich lese immer Deine Tageseindrücke Du zieht durch , dafür mein sportlicher Respekt.
Gerade kommt auf ARTE was über die Opioidkrise in den Appalachen , speziell WV, Babys kommen süchtig auf die Welt von ihren Müttern.
Die armen Menschen, die tun mir leid und das schwappt nach Europa. Kriegst Du was mit, das ist eine sehr aufwühlende Reportage
Sportliche Grüsse
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Hi Andreas, von den Drogen bekomm ich hier nichts mit, das fand ich auf dem CDT schlimmer. Das Problem beschränkt sich leider nicht nur auf WV
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So ein süßer Esel 😍 ich schreibe ja erst jetzt, wo du schon wieder sicher zu Hause bist.
Finde es mega, wie du das durch ziehst. Was ist deine Motivation (ausgenommen Jay) ich hätte 1000. Fragen an dich. Hast du eine Website?
Viele bewundernde Grüße anka ✨🧑🦰
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