Trotz des Regens in der letzten Nacht habe ich gut geschlafen. Ich bin froh, dass ich nicht um 4 Uhr nachts losgelaufen bin, um den Sonnenaufgang bei dem berühmtesten Spot des Appalachian Trails zu sehen – der Berg war mitten in einer Wolke versunken.
Um 0630 bin ich wie immer losgelaufen – da ging es total an zu regnen. Mittlerweile bin ich sehr routiniert darin, schnell meinen Regenschirm aufzuspannen und am Rucksack zu befestigen.
Um 0730 habe ich den McAfee Knob erreicht. Das Gute: Es waren keine Menschenmassen dort, ich hatte den Viewpoint ganz für mich alleine. Allerdings war die Aussicht ebenfalls abwesend. Ich sah nur: Wolke ☁️, wie schon beim Clingmans Dome vor ein paar Wochen.


Es war auch nicht ganz ungefährlich, da ich auf dem Felsen fast von Pac-Man gefuttert worden wäre 😅

Hier zum Vergleich ein Foto von Jay, wie es hätte aussehen können:

Regen, kalt, keine Aussichten… und noch 14 Meilen in den nächsten Ort, Daleville 🥶 Nach dem Knob ging es steil bergab – plötzlich stand ein Mädel auf dem Trail und starrte auf ihr Handy. „Good Morning“ (Übersetzung: hey, geh mal bitte aus dem Weg!) – sie starrt mich an, bewegt sich nicht. „Kann ich mal bitte vorbei?“ sie bewegt sich minimal zur Seite, gegenüber von einem Baum. „Mit dem Schirm passt das so nicht, oh Dich nass zu machen!“ Oh man, Menschen…
Etwas später bin ich an einem weiteren fantastischen Aussichtspunkt vorbeigekommen, den Tinker Cliffs. Aussicht: Wolke ☁️. Weiter gehts also.


Bei dem nächsten Shelter habe ich eine kurze Pause eingelegt und habe dort Spotter getroffen. Sie hat erst für den folgenden Tag ein Hotelzimmer bekommen und bleibt über Nacht kurz vor der Stadt. Kurz darauf kam leider eine laute Tramily, ich hab mich dann schnell vom Acker gemacht.
Es war viel Kletterei über Felsen und Steine mit rutschigem Laub – ich bin heilfroh dass ich dies gut überstanden habe.

Gegen 15h habe ich Daleville endlich erreicht und musste dann noch 0.8 Meilen an einer echt stark befahrenen Straße ohne Seitenstreifen zum Motel laufen – da hab ich mich schon unwohl gefühlt, als die LKWs nen halben Meter neben mir entlang gerast sind. Das Motel ist etwas schäbig, aber es ist sauber und es gibt ein paar Restaurants (McDonalds ist auch ein Restaurant) in der Nähe.
Morgen laufe ich nur 15 Meilen und dann holt Jay mich ab 😍
Heute Abend gab es noch ein mega starkes Gewitter und eine Tornado Warnung. Das Wasser lief ein Wasserfall vom Dach und es hat extrem gewittert – ich hoffe, alle auf dem Trail überstehen die Nacht gut und dass der Wind nicht die Zelte weg fegt 🙄