Lamar Valley und Bisons – Tag 101: 35 Meilen Super Butte Cutoff

Heute steht der Mammuttag an: ich habe nicht die optimalen Campspots bekommen. Ich glaube auf dem PCT war mein längster Tag 33 Meilen lang. Heute werden es 35 Meilen / 56 km. 14 Meilen sind allerdings auf der Straße, das sollte zumindest schnell gehen – meine Knie werden begeistert sein denn dank meiner Schulter kann ich keine Wanderstöcke verwenden.

Die Wanderung durch das Lamar Valley war wunderschön, wir sind direkt an dem Fluss entlang gelaufen und haben sehr viele Fußabdrücke von Bären gesehen. Die Bäume waren gesund, und alles war Sattgrün.

Nach 10 Meilen haben wir die erste Pause gemacht. In der Ferne sah ich ein Wanderer den Berg herunter kommen – aber das kann eigentlich nicht sein oder doch der sieht ziemlich genau aus wie Jay! So eine Überraschung Jay ist uns entgegen gelaufen.

Wir sind mit Jay zusammen zurück zur Straße gelaufen. Es waren nur 3 Meilen, aber der Himmel wurde immer dunkler und wir haben Donner in der Nähe gehört. Als es anfing zu gießen, haben wir das Auto erreicht und konnten vor dem Regen und dem Gewitter flüchten. Dies hat allerdings unsere Planung sofort über den Haufen geworfen, denn eine weitere Pause war nicht vorgesehen. Aber wir waren froh, das Gewitter in Sicherheit zu verbringen.

Als es wieder aufklarte, haben wir den Roadwalk begonnen. Dort hatten wir gleich auf den ersten Metern ein Hindernis zu bewältigen: direkt neben uns lief ein großer Bison, der die Straße überqueren wollte. Dieser war unangenehm nah. Wir haben die Luft angehalten, zu Seite geschaut und haben versucht, sehr unauffällig an ihm vorbei zu laufen. Zum Glück hat er uns in Ruhe gelassen.

Im Laufe der 15 Meilen auf der Straße, hatten wir noch einige unangenehme Begegnungen mit den be Sons. Momentan ist die Brunst Zeit, daher waren die Bisons ständig am schnauben. Wenn wir an ihnen vorbei gelaufen sind, haben Sie die Zunge heraus gestreckt um unseren Geruch aufzunehmen. Dabei haben sie uns stets böse und grimmig angesehen. Einmal war ein Bison mit einem Jungen so nah, dass mein Herz vor Aufregung angefangen hat zu rasen und ich hab sehr weiche Knie bekommen aber zum Glück hat uns der Bison in Ruhe gelassen.

Als wir Mittagspause gemacht haben, wurde der Himmel immer dunkler. Auf einem Parkplatz, der unter uns lag, sah ich ein Auto das aussah wie Jays aber das kann doch nicht sein? Als wir weiter gelaufen sind fing es an wie verrückt zu regnen. Zudem waren wir auf dem höchsten Punkt, es gewitterte um uns herum und es gab keinen Ort, um sich vor dem Wetter zu verstecken. Im Nachhinein stellte sich heraus dass Jay zu dem Parkplatz gefahren war um uns vor dem Wetter zu retten. Leider war Jay schon wieder weg als wir den Parkplatz erreicht hatten, da er dachte er hätte uns auf der Straße übersehen.

So liefen wir für die kommende Stunde durch Gewitter und Regen, wir wurden klitschenass. Zudem mussten wir einmal bestimmt eine Viertelstunde warten, da ein Bison die Straße versperrte und wir nicht weiter laufen konnten.

Am Ende des Roadwalks wartete jedoch das Highlight des Tages auf uns: Eine Tankstelle mit Snacks und natürlich auch Jay. Dort haben wir unsere Abendessen Pause verbracht. Allerdings konnten wir nicht zu lange warten, da wir immer noch sechs Meilen vor uns hatten.

Der Weg war sehr schön und einfach zu gehen, zudem haben wir dieses Mal keine nassen Füße bekommen, da eine Hängebrücke über den Fluss führte.

Gegen 8:00 Uhr abends haben wir endlich unseren Campingplatz erreicht. Es ist schon komisch – an unserem längsten Tag haben wir am frühsten gezeltet. Allerdings war der Campspot nicht sehr schön, da überall sehr viele Bison Haufen verteilt gewesen waren, zudem gab es sehr sehr viele Löcher von Groundhogs und noch größeren Tieren, wahrscheinlich von Dachsen.

Morgen haben wir jetzt noch 18 Meilen vor uns, dann sind wir endlich wieder in der Stadt. Mittlerweile bin ich nicht mehr genervt, dass ich zum Arzt muss – mittlerweile bin ich froh, wenn ich etwas gegen die Schmerzen in der Schulter bekomme.


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