Heute geht es weiter – wir sind nach Lander gefahren, da in Rawlins das ganze Bearspray ausverkauft war. Von Lander aus sind wir zurück zum Trail gefahren – dorthin, wo ich Anfang Juni den FlipFlop Abschnitt von Lander nach Encampment gelaufen bin. Dort knüpfe ich nun wieder an.


An der Straße beim Trail stand schon ein Hiker, der grade nach Lander rein hitchen wollte – aber warte, das ist doch der Crunch! Den habe ich ja seit New Mexico nicht mehr gesehen!

Ich musste allerdings wirklich loslaufen. Crunch hatte so wenigstens seine Mitfahrgelegenheit nach Lander gefunden, Jay hat ihn hingefahren. Ich wundere mich übrigens gar nicht mehr, dass Crunch so schnell unterwegs ist…ob der wohl wesentlich größere Schritte machen kann als ich?

Die Landschaft war flach und offen – also entspanntes wandern – endlich!

Aber da hab ich mich wohl zu früh gefreut. Immer wieder führte der Weg durch Waldabschnitte, die durch umgekippte Bäume verwüstet waren, der Trail war oft nicht zu finden und ich musste mit vollen Rucksack (4 Tage essen) mal wieder kreuz und quer über die Bäume klettern. Das ist anstrengend und kostet viel Zeit.

Dafür hatte ich extreme Glücksgefühle, wenn ein Abschnitt geräumt gewesen ist.

Während des Abendessens habe ich von einem Hügel auf den Fluss runtergeschaut – und dort eine Elchkuh mit Kalb entdeckt, das Kälbchen hat ein paar Mal bei der Mutter getrunken 😍

Am Abend habe ich mit der Grizzly Routine begonnen: Nicht mehr im Zelt und in der Nähe des Zeltes essen. Das Essen und alles was riecht im Opsack verstauen, diesen wiederum im Ursack und an einen 30 Meter entfernten Baum hängen.
Als ich meinen Ursack aufhängen wollte, habe ich mich zu Tode erschrocken: es raschelte im Wald! Aber es war nur ein anderer Hiker, der dort sein Zelt aufgebaut hat. Toll, da musste ich mit dem Ursack in die andere Richtung laufen.
Hoffentlich stiehlt heute Nacht kein Bärchen mein Essen. Am Baumstamm waren recht viele Ameisen – die Viecher sollen auch bloß mein Essen in Ruhe lassen!