Auf gehts! Die letzten Meilen auf dem Feuerumweg. Die letzten Meilen in Colorado. Die letzten Meilen der ersten Hälfte.

Bei der Abzweigung in Richtung Schafherde hing ein Warnschild, wie man sich den HĂĽtehunden gegenĂĽber verhalten soll – eigentlich nichts ĂĽberraschendes. Ich hatte heute aber GlĂĽck: die Herde war recht weit weg von der StraĂźe. Aus der Ferne konnte ich einen Cowboy (Sheepboy?) beobachten, der mit seinem Pferd und drei Hunden die Schafe zusammengetrieben hat.

Ein paar Schafe waren doch etwas näher an der StraĂźe…. Da bellte mich auch schon eines an. So groĂź wie ein Schaf, weiĂźes Fell, aber es bellt – das ist dann einer der HĂĽtehunde. Ich bin ohne hektische Bewegungen auf der StraĂźe weitergelaufen. Langsam stand der Hund auf und lief in meine Richtung… aber nicht aggressiv. Er lief einfach nur hinter mir her, bellte ab und zu und wollte sichergehen, dass ich seine Schafe in Ruhe lasse. Danach hat er noch gewartet bis ich wirklich verschwunden war.

Nach 10 Meilen war ich endlich wieder auf dem CDT! Hurra! Und nur sechs Meilen später war ich schon an der Grenze zu Wyoming! Jetzt liegt der anstrengendste Abschnitt hinter mir. Colorado war schon schön, aber man musste fĂĽr die Aussichten ordentlich was tun und dazu Kälte und Nässe aushalten und die Gewitter ĂĽberleben. In ein paar Tagen werden diese Schwierigkeiten dann durch Grizzlybären ersetzt – ist das besser?


Kurz danach erreichte ich die 1.500 Meilen Marke- damit ist jetzt offiziell Halbzeit. Die nächsten 1.500 Meilen muss ich etwas schneller laufen, wenn ich Mitte September in Kanada bzw. an der Grenze ankommen möchte.

Ich habe im Supermarkt hier Röstzwiebeln gefunden! Die kommen jetzt in jedes Essen mit rein. Heute gibt es Kartoffelbrei mit den Resten eines Mountain House Meals, Käse-Crisps, Röstzwiebeln, Olivenöl uns Chic-a-Fillet Sauce.

Irgendwo läuft hier die ganze Zeit ein Reh rum und macht Lärm wie ein Bär – zum GlĂĽck gibts bisher nur Schwarzbären…