Das Programm für heute war straff: ein Pass und zwei Gipfel, der letzte bei Meile 17.4 – da gilt es sich zu sputen.
Heute Morgen hatte ich gleich als erstes 2.000ft Anstieg, um wieder auf den CDT zu treffen – die Beine fühlen sich immer noch gut an!
Der Trail führte eine Weile auf dem Bergrücken entlang – auf der Ostseite gab es große Wechten, aber zum Glück führte der Trail eher auf der anderen Seite entlang.

Der Weg auf den ersten Gipfel, Stanley Mountain war extrem steil (1.000ft pro Meile), die Trail Runner konnten es gar nicht fassen, dass ich den mit meinem Rucksack besteige.
Der nächste Abschnitt führte über eine hohe flache Ebene mit etlichen Tagestouristen.


Auf dem Weg ins Tal fing es an zu Hageln und die Wolkendecke wurde immer dichter – und das um 12:30, ziemlich früh.
Trotzdem bin ich zum Mount Flora hoch gelaufen, das sind ja wieder nur Regenwolken.

0.6 Meilen vor dem Gipfel fing es dann an zu donnern, klasse.

Der Donner war aber noch fern – und querfeldein Abstiegen wäre auf dem Berg nicht gegangen, daher bin ich schnell weiter gelaufen. Auf dem Gipfel habe ich Shepherd, einen anderen Hiker getroffen. Da donnerte es schon wieder – deswegen sieht mein Gipfelfoto auch so entspannt aus 😅

Eine gefühlte Ewigkeit ging es auf dem Bergrücken über Steinfelder nach unten – ich bin immer ziemlich erleichtert, wenn der letzte Gipfel/Pass des Tages erledigt ist und ich wieder unter der Baumgrenze bin.


Allerdings war ich ko – 17 Meilen ohne Pause ist zu viel. Im nächsten Wäldchen habe ich erstmal eine Pause eingelegt – rechtzeitig zum Gewitter. Mit meiner Zeltunterlage habe ich mir ein kleines Dach gebaut, so dass ich einigermaßen trocken geblieben bin und essen konnte.
Der Donner war schon ohrenbetäubend, aber ich war ja an der sichersten Stelle tief unten im Tal. Plötzlich blitzt es… schnell zählen – Einundzw… Bäm! Keine halbe Sekunde zwischen Blitz und Donner – das ist ja eher nicht so gut. Für eine Weile hab ich mich auf mein Sitzpad gehockt – aber da löste sich das Gewitter langsam auf. Puh.
Unten im Tal habe ich den Shepherd wiedergetroffen, der ist heute mein Zeltnachbar.

Jetzt muss ich schnell schlafen – morgen geht es wieder um 4 Uhr hoch – der nächste Gipfel steht an – danach verläuft der Trail noch weitere 10 Meilen auf der Continental Divide, da muss ich runter sein wenn das nächste Gewitter kommt.