So ein Zero bewirkt Wunder. Ich habe das Hotel gestern nur einmal verlassen, um mir eine weitere Portion Nudeln und ein weiteres Milchshake zu holen. Jay ist vormittags zum Laundromat gefahren und hat mir auf dem Rückweg Sushi mitgebracht. Und Schokolade. Aber immer so viele Kalorien zu essen ist auch ganz schön anstrengend.

Heute Morgen habe ich mich auf jeden Fall wie ein neuer Mensch gefühlt – ich konnte es gar nicht erwarten, dass der Wecker klingelt und ich weiterlaufen kann. Das Wetter sollte heute gut werden, daher bin ich erst um 8 Uhr losgelaufen – verrückt!


Allerdings sollte der heutige Abschnitt schwierig sein, da der Trail fast nicht vorhanden war lt. Guthooks.
Der Trail war zwar nicht immer klar zu erkennen, aber es gab etliche Sternhaufen, die mir die Richtung wiesen, daher klappte die Navigation ganz gut – zudem zeigt Guthooks ja auch den Trailverlauf.

Der erste Anstieg zum Ptarmigan Pass hatte es mit 2.500ft gleich in sich – aber die Beine funktionierten und wollen laufen! Der Zero hat tatsächlich etwas gebracht. Hätte nie gedacht dass faul sein so viel bewirken kann.




Gegen 14 Uhr zogen dann doch Wolken auf – auf die Vorhersage ist kein Verlass – aber zum Glück waren es nur Regenwolken – ansonsten wären die nächsten 6 Meilen, die sehr hoch und ungeschützt verliefen auch kritisch geworden.

Beim letzten Anstieg wurde der Himmel nochmal extra dunkel – aber zum Glück habe ich es auch hier ohne Blitze auf die andere Seite geschafft.




Danach folgten noch ein paar Meilen durch das Tal – hier verlor ich den Trail dann doch recht oft, konnte mich dann aber durchs Gebüsch wieder zum Trail durchkämpfen. Überall waren wieder die Blumen wie verrückt am blühen.


Am Ende sollte man etwas weiter laufen, um sich eine Flussüberquerung zu sparen, da es eine Brücke gab. Theoretisch ist die Idee von trockenen Schuhen toll – allerdings war der Weg so sumpfig, dass die Schuhe nicht nur nass sondern auch matschig wurden.

Als ich meinen Zeltplatz gesucht habe, lief plötzlich ein total unförmiges Kalb über die Straße – gibts hier Kühe? Und warum sieht der so komisch aus? Dann hab ich die Mutter gesehen – eine Elchkuh! Die beiden waren direkt neben dem Trail. Elche sind gefährlich. Muttertiere auch. Aber die haben sich von mir nicht stören lassen, als ich sie darum gebeten habe, etwas mehr Abstand zu schaffen.

Elche mit Video (nur über die Website)
Als ich mein Zelt in der Nähe aufgebaut habe, hat die Elchkuh zwar ab und zu mal geguckt, aber sonst in Ruhe weiter gegrast.
Morgen hoffe ich, dass mein geplanter Campspot zwischen den Pässen Gründern wird, da morgen der 4. Juli (Feiertag) ist und die Wildnis ziemlich überfüllt ist – vor allem in der Nähe einer Straße.