Collegiate Peaks – Tag 67: Meile 1087 – 1114

4 Uhr morgens – Zeit zum aufstehen wenn ich die Pässe vor dem Gewitter überqueren möchte 🥱 5 Pässe standen heute in einer Reihe an – mit insgesamt 6.300ft Anstieg.

Heute Morgen war der Himmel strahlendblau – aber es war auch bitterkalt und Zelt war klitschenass vom Regen und der Kondensation. Nachts ist immer mal wieder ein Tropfen in meinem Gesicht gelandet.

Der Weg zum ersten Pass war schnell über der Baumgrenze – es war windig und eiskalt. Aber als ich den Pass erstmal erreich hatte war die Aussicht wunderschön. Die Füße in den nassen Schuhen waren allerdings Eisklumpen.

So ging es dann nach und nach einen Pass hoch und dann wieder herunter.

https://youtube.com/shorts/zyxtdCHE9g4?feature=share

Das Wetter hast vormittags auch ganz gut mitgespielt – gegen 11 Uhr zogen aber die ersten Wolken auf.

Der Trail war auf den folgenden Meilen sehr ungeschützt, er führte über der Baumgrenze am Hang entlang. Plötzlich sah ich aus dem Augenwinkel an meiner linken Seite etwas großes – häh? Da ist doch der Abhang? Ein Adler flog nebenher – so oft befinde ich mich ja nicht mit denen auf Augenhöhe 👀

Als die Wolken immer dichter wurden, wurde mir etwas mulmig – Absteigen konnte ich nirgends, falls ein Gewitter kommt… also mit Vollgas voraus – auch wenn die Beine schon etwas schlapp von den vorigen Pässen waren.

Gegen 13 konnte ich schon aus der Ferne sehen, wie sich eine Regenwolke auf mich zu bewegte – als Überraschung brachte die sogar Hagel, was ein bisschen schmerzhaft war.

Beim Cottonwood Pass angekommen hat es dann nur noch gestürmt und gehagelt – aber ich habe den Wettlauf gegen das Gewitter gewonnen.

Mir war aber bitterkalt. In einem Auto saß geschützt Single-T, den ich heute immer mal wieder getroffen habe. Ein ehemaliger Colorado-Trail Hiker hat auch mich dann in seinem Auto sitzen lassen, damit ich mich aufwärmen konnte – zudem hab ich noch einen Schoko Muffin bekommen – der Arme musste dann selber draußen im Regen stehen 🙈 Single-T ist dann mit dem Trail Angel runter in den Ort gefahren – aber ich wollte noch ein paar Meilen laufen.

Und dann klarte es sogar auf! Endlich konnte ich mein Zelt, dass noch nass vom Vortag war und meinen Schlafsack trocken lassen – und mich selber aufwärmen.

Als ich weiterlief, habe ich zwei andere Hiker getroffen – Cake und So Good. Mit den beiden vergingen die Meilen ganz schnell. Cake erwähnte, dass der Hope Pass morgen bei dem Wetter schwierig werden könnte… bitte was? Mehr schwierige Pässe?

Ich habe mich dann dazu entschieden, noch 5 Meilen weiter zu laufen, damit ich morgen eher am Hope Pass ankomme und den auch hoffentlich noch überqueren kann. So Good und Cake sind vorgestern vor einem Pass gewitterbedingt festgesteckt und mussten bis zum nächsten Morgen warten.

Leider ging es dann auch wieder zu regnen an – zudem war es bitterkalt. Es hat bestimmt eine Stunde gedauert, bis mir im Zelt wieder warm geworden ist.

Das Wandern hier zehrt ganz schön an den Kräften: Ständig zwischen 10.000ft-12.500ft, viele Anstiege, um 4 Uhr aufwachen und dann 14 Stunden laufen – das geht ja noch aber die Kälte macht mich ein wenig fertig.

Morgen wird es lt. Vorhersage den ganzen Tag Regen und Gewitter geben. Der erste Pass soll eine gemeingefährliche Wechte haben, der Zweite ist arg steil mit 1.250ft Anstieg pro Meile. Da könnt ich auch gleich ne Leiter nehmen 😃


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