Pünktlich um 0530 bin ich heute morgen losgelaufen. Würden die Schneefelder wieder schwierig werden? Eine Stelle wird als „sketchy“ beschrieben, das hat bisher nie etwas Gutes bedeutet.
Morgens war ich beim Aufstieg zum Pass wieder ganz schön aus der Puste – aber es ist immer wieder schön, auf den echten CDT zurück zukehren.

Die ersten beiden Pässe waren einfach zu überqueren mit schönen, einfachen Schneefeldern, von denen aus man sich nicht in den sicheren Tod stürzen kann.


Dann erreichte ich die berüchtigte Stelle: ein steiles Schneefeld, das an zwei Stellen umgangen werden kann. Ich war zu faul für den Umweg und bin über das Schneefeld gestiegen – unproblematisch.


Für den Rest des Tages ging es im Tal neben einem Fluss umher – für Stunden!

Gegen 14h zogen dann plötzlich dunkle Wolken auf – in Colorado bedeutet es Gewitter. Als das Gewitter zweimal besonders nah an mir dran war habe ich mich in Senken versteckt – zum Glück kein naher Blitzeinschlag.


Heute gab es alles: Neben Gewitter und. Schnee auch noch eine Flussüberquerung. Der Fluss hatte er ganz schön in sich, obwohl mir das Wasser nur bis zum Knie stand – die Strömung war extrem stark. Zum Glück war Plant, den ich im Laufe des Tages getroffen hatte, schon durch gewesen so dass er mir sagen konnte, wo die flachste Stelle war.

Abends musste ich dann allerdings noch eine Drittes Mal Schutz suchen – nur eine Meile von meinem angepeilten Campspot entfernt: Ein Mega-Gewitter zog auf, der Himmel war gelb mit dunkelgrauen, böse dreinblickenden Wolken, es donnerte wie verrückt, stürmte, hagelte – und ich hatte in dem ganzen Flachland nur eine kleine Kuhle zwischen ein paar Nadelbäumen gefunden.
Mein Foto mit dem 1000er Meilenmarker ist dementsprechend sehr schnell geschehen – da ich genau da Schutz suchen musste. Ich habe ja ein paar Alternativen genommen, die Meilen gespart haben – aber durch meinen FlipFlop nach Wyoming sollte ich jetzt ungefähr wirklich bei 1000 gelaufenen Meilen sein 👏🏻 CDT Meilen habe ich jetzt 1200 erledigt – von 3000, also 40%.


Zum Glück ist das Gewitter dann doch zügig an mir vorbei gezogen und gegen 1930 hab ich endlich meinen Campspot erreicht. 14 Stunden auf den Beinen und ich kann tief und fest schlafen. Um mich herum haben Coyoten gejault, irgendein anderes Tier hat komische Geräusche gemacht – mir egal. Für Morgen früh stell ich mir keinen Wecker.