30 Meilen! – Tag 31: CDT 558- 588

Heute Vormittag dachte ich echt, ich werde für den Rest meines Lebens nur noch Forstwege sehen. Aber wenn der CDT nur eine lange Straße ist, dann ist das halt so, muss ja trotzdem gelaufen werden.

Dafür war ich heute flott unterwegs – hab 10 Meilen bis 10 Uhr und 20 Meilen bis 2 Uhr geschafft. Bei Meile 13 ging es zusätzlich nochmal 0.4 Meilen bergab zu einer Quelle. Dort habe ich Tamra wiedergetroffen, sie habe ich zuletzt bei DocCampbells gesehen. Sie heißt jetzt übrigens Master Chef (Chefkoch) – als sie im Toaster House war, wurde ihnen ne riesige Packung Hähnchenflügel gebracht – niemand wollte die kochen also hat sie sich da 2.5h in die Küche gestellt. Ich weiß gar nicht, wie ich trotz der 45 Minuten detour die 20 um 2 geschafft habe.

Dafür habe ich heute eine lange Mittagspause eingelegt: zum ersten Mal gab es einen kleinen viewpoint, der wirklich schön war.

Durch den Regen der letzten Tage gibt es hier im Moment echt viele Blumen – ich hätte nie damit gerechnet, Lilie oder gar eine Schwertlilie in der Wüste zu finde.

Danach ging es natürlich wieder in den Wald. Für eine Weile bin ich mit Stinger gelaufen (er wurde auf dem PCT von 50 Bienen gestochen). Nach dem ganzen Wald ging es dann richtig viel bergab – wir waren anscheinend die ganze Zeit auf einem hohen Plateau unterwegs gewesen.

Von wegen nur Forstwege – plötzlich lag eine Landschaft wie ein Mix aus Monument Valley und Grand Canyon mir, damit hatte ich nicht gerechnet.

Unten angekommen hab es noch eine sehr gute Wasserquelle, die auch wieder 1/4 Meile abseits des Trails war. Durch die lange Mittagspause, laufen mit Stinger, viele Fotos auf dem Abwärts-Stück habe ich leider nicht 30 um 6 geschafft – 3 Meilen lagen noch vor mir.

Der Trail ging durch einen kleinen Canyon durch und wurde immer sandiger. Meine angepeilte Campstelle war durch einen Zaun abgesperrt, mein Plan B war übersät mit Kakteen. Also immer weiter! Eine Stunde vor Sonnenuntergang habe ich dann einen schlechten Campspot gefunden: sehr sandig und sehr windig. Unter dem Sand sind Felsen, also sind die Zeltnägel eher suboptimal befestigt – ich habe alles mit Steinen verstärkt und hoffe, dass mir das Zelt heute Nacht nicht um die Ohren fliegt. Weiterlaufen hätte nicht viel gebraucht da als nächstes erstmal ein Stückchen privates Land kommt.

Der Sonnenuntergang am Ende es langen 30 Meilen Rages war ein ganz schönes Spektakel: sogar die bösen Regenwolken habe sich pink-lila verfärbt.

Jetzt saust der Wind draußen durch die Luft – aber toi, toi, toi, bisher steht das Zelt 😅

Jetzt sind es noch 40 Meilen bis nach Cuba – morgen nochmal 25 und dann hab ich nur noch 15 bis in die Stadt.


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