Heute morgen sind wir erst um 8 Uhr losgelaufen – ausgesprochen spät für Hiker. Nach dem Mistwetter gestern war der Himmel heute strahlendblau (zumindest am Vormittag).
Mt. Taylor ist der erste richtige Berg mit Anstieg auf dem Trail – zudem bin ich seit 2 Jahren nicht mehr so hoch gewesen. Der Anstieg heute waren nur 2.200 Fuß (ca. 700m), aber ich war trotzdem ganz schön aus der Puste, von Pocket Rocket ist nichts mehr zu merken 😅


Nach dem erneuten Stimmungstief gestern tat der Berg auf jeden Fall gut: zum ersten Mal gab es eine richtige Aussicht und einen schmalen Trail an der Bergflanke.


Nach zwei Switchbacks waren wir dann auch schon auf dem Gipfel. Tokyo und Feral, die heute eher gestartet sind, waren auch schon da.


Im Zeiten von Corona und vor allem da der halbe Trail an Giardia erkrankt ist hab ich natürlich nichts aus der Schnapsflasche getrunken 😉

Hinter dem Mt. Taylor Zeichen war das Trail Register versteckt.

Jay hat auf dem Gipfel noch ein wenig seine Drohne herumfliegen lassen – mutig bei der Höhe und dem leichten Wind, aber es ist zum Glück gut gegangen. Hier ein Link zu dem Video, ich hoffe das funktioniert:
Beim Abstieg trafen wir zum ersten Mal auf Schnee – unspektakuläre, kleine Schneehäufchen.

Eigentlich dachte ich, dass Mt. Taylor heute der einzige Anstieg war – aber es gab noch einen Bonus: Nach einem kurzen Abstieg ging es nochmal ein paar Meter hoch zum Aussichtsturm der Feuerwehr.


Hier musste ich mich von Jay verabschieden, er ist wieder zurück zum Auto gelaufen. Der Trail führte dann auf den altbekannten Forstwegen weiter.


Bei Meile 11 gab es die erste Wasserquelle – die Tränken waren sehr algig, zum Glück floss klares Wasser aus dem Hahn.


Um 11 Uhr war ich erst 6 Meilen gelaufen, das ist sehr wenig aber ich muss mich auch nicht sehr beeilen, um Samstag in Cuba anzukommen. Am Nachmittag nahm die Bewölkung wieder zu und es hat ab und zu genieselt – ich hab wohl nicht das sonnigste Jahr erwischt.
Da die nächste gute Quelle morgen erst in 20 Meilen ist, habe ich heute Abend noch 2 Liter Wasser aus einer nicht so schönen Kuhtränke geholt – da schwamm alles mögliche drin, vor allem solche kleinen Wasserflöhe. Damit die mir meinen Filter nicht verstopfen, habe ich das Wasser durch ein Tuch vorgefiltert, so dass die Flöhe nicht im Filter hängen bleiben.


Heute Abend ist dann ein fettes Gewitter an mir vorbeigezogen – im Zelt finde ich Gewitter nicht so gemütlich wie sonst.

Dazu ist es jetzt ordentlich windig geworden – zudem dreht der Wind ständig. Ich habe meinen Wanderstock zur Unterstützung vorne unter das Dach gestellt, damit das Zelt nicht so wackelt wenn der Wind von vorne kommt. Das lärmt alles ganz schön 😩

Jetzt sind es noch 70 Meilen bis nach Cuba, danach kann ich noch ca. 60 Meilen weiterlaufen, dann ist wahrscheinlich schneebedingt erstmal Schluss in New Mexico.
