Heute Morgen wurde ich erstmal von einem wunderschönen Sonnenaufgang geweckt. Da ich heute wieder wenige Meilen laufen wollte, habe ich mir am Morgen ordentlich Zeit gelassen.

Der erste Abschnitt heute soll extrem schlecht markiert sein – die meiste Zeit geht es wohl durch das dornige Gestrüpp. Alternativ kann man die Straße, die zum Terminus führt laufen. Da ich es ja langsam wieder angehen will, hab ich die Straße genommen.

Es gab kaum Verkehr, nur vier Autos haben Hiker zum Terminus gefahren. Alle haben kurz angehalten und wollten mir Wasser oder Snacks geben – da ruft einer vom Rücksitz: Dich kenn ich! PCT 2018! Das war Paddles, den ich eigentlich nur ganz kurz mal gesehen hatte – kleine Welt!
Etwas später hat der Supermarkt Besitzer Jeffrey aus Hachita (einem kleinen Ort nordöstlich des Trails) angehalten, um Werbung zu machen – in deren kleinen Laden gibt es Burritos! Mittags wollte ich mich ja mit Jay beim Water Cache treffen und er wollte eh noch kurz in Hachita anhalten. Kurz Jay’s Auto beschrieben, vielleicht treffen die sich ja in Hachita.

Außer ein paar Kühen mit unglaublich langen Hörnern habe ich heute allerdings nicht viel gesehen. Aber ich bin so froh, auf dem Trail zu sein! Das Freiheitsgefühl hat sich nach 12 Monaten lockdown extrem verschärft. Und es tut schon ziemlich gut, wieder ein normales Leben ohne die ganzen Einschränkungen zu haben.

Beim ersten Watercache hab ich die drei Hiker von gestern wiedergetroffen und herausgefunden, warum die so unglaublich viel lachen… ja, ich weiß, ich hätte es mir eigene Bilder auch denken können 🚬 Zwei von denen war so durch, dass sie ihre Rücksäcke einfach am Straßenrand liegen lassen haben, das Equipment wurde in alle Himmelsrichtungen verweht – interessiere die natürlich nicht – oh man. (Weil sich im PCT Blog einige aufgeregt hatten: ich habe nichts dagegen, wenn jemand mal einen raucht – mir ist es egal solange die Hiker nicht anfangen sich wie die letzten Menschen zu benehmen!)

Gleich nach dem Watercache hab ich dann Jay getroffen – der war etwas verwundert als ein Fremder bei ihm eine Burrito Bestellung für Pocket Rocket aufgegeben hat – aber es hat geklappt! Gott sei Dank… ich bekomme das meiste Trail essen im Moment echt nicht runter – hoffe das wird besser wenn der Hunger kommt.

Der Nachmittag wurde lang und heiss, es ging kilometerlang an der Bergflanke entlang. Zudem ist es echt windig geworden und es gab einfach keine geschützten Stellen zum Zelten. Irgendwann war ich nur noch zwei Meilen von Jay entfernt, der mich am nächsten Morgen am Wasser Cache mit Wasser versorgen wollte. Heute schlafe ich dann nochmal eine Nacht im Auto, ab morgen Wechsel ich dann auf das Zelt – der Wind wird für die nächsten 2 Tage bleiben, das wird noch lustig 🤡

Es sind dann irgendwie doch zu viele Meilen geworden, ich hoffe das wird sich in den nächsten Tagen nicht rächen. Noch 2.5 Tage, dann lege ich erstmal einen Zero in Lordsburg ein.
Toll, wir beneiden dich! Aber warum läuft Jay nicht mit? 😉
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Jay ist ja grade erst den Arizona Trail gelaufen der ziemlich anstrengend war. Zudem laufen wir unterschiedlich schnell – das würde man noch hin kriegen aber er will unbedingt seine YouTube Videos machen wenn er einen langen Trail läuft – dadurch dauert der Trail viel länger und das wird mit meinen 180 Tagen Visum zu eng. Zudem lebt er ja sonst auch überwiegend in seinem
Auto, „Carlife“ ist hier beliebt da es so viel öffentliches Land gibt , das kennen wir in Deutschland nicht. U d er möchte mich gerne mit dem Auto unterstützen. So ganz verstehe ich das aber auch nicht 😅
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Ahhh! Das ist aber auch nicht schlecht, seinen persönlichen Trail Angel zu haben! 😜
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