In meinem Schlafsack ist es immer schön warm – aber heute morgen war es drauĂen bitterkalt. Meine HĂ€nde sind fast abgefroren als ich das Zelt abgebaut habe. Die Pflanzen im mich herum waren mit Frost ĂŒberzogen. Aber mit der KĂ€lte kam ein klarer Himmel – endlich konnte ich den Mt. Adams sehen!
Und nicht nur den: aus der Ferne grĂŒĂten der kleine Mt. Saint Helens, der vor einigen Jahren ja explodiert ist – Vulkane halt. Wenn die sich nicht grad in den Wolken verstecken, dann brechen sie halt aus.
Dann war dort noch der schönste Berg Washingtons zu sehen: der mĂ€chtige Mt. Rainier. Das âiâ im Namen finde ich irgendwie ĂŒberflĂŒssig, Mt. Rainer hört sich doch viel besser an, oder??? đ
Mit der steigenden Sonne wurde es langsam auch wĂ€rmer- und es war so schön heute! Eine klare Fernsicht, dunkelgrĂŒne NadelbĂ€ume, hellgrĂŒne Wiesen, im Hintergrund immer wieder der Mt. Adams mit seinen fetten Gletschern.
Wo Gletscher sind, da gibtâs auch FlĂŒsse – aber das war ja nun nix im Vergleich zu den Ăberquerungen in der Sierra. Das milchige Wasser hat ĂŒbrigens total nach Schwefel gerochen – ist der Mt Adams wohl noch aktiv??? [lt. Wikipedia ist er schlafend, aber nicht inaktiv]
Da ich heute nur 20 Meilen laufen wollte, konnte ich ganz viele Pausen machen – die erste brauchte ich aber auch dringend, um mein Zelt zu trocken, das war vom Tau unglaublich nass geworden. Heute gab es gar keine bekannten Gesichter – dafĂŒr gab es einen 400 Meilen Marker. Oha, nur noch 400 Meilen bis nach Kanada!!! đ±
Heute Nacht Zelte ich mal wieder alleine im Wald. Nach dem Essen ist mir erstmal das Herz in die Hose gerutscht – als ich aufgestanden bin, ist ein Reh ganz hektisch mit viel LĂ€rm zurĂŒck ins GebĂŒsch gesprungen. Und mein Zelt ist leider etwas kaputt – der untere ReiĂverschluss vom Innenzelt lĂ€sst sich nicht mehr schlieĂen. Das bedeutet, dass KĂ€fer, MĂŒcken, MĂ€use, Spinnen und Schlangen jetzt freien Eintritt in mein Zelt haben…