Hat Creek Rim 🎩 – Tag 85: Meile 1373 – 1397

Der Hat Creek Rim ist einer der trockensten und heißesten Abschnitte auf dem PCT – daher haben sich viele dazu entschlossen, diesen Abschnitt nachts zu wandern. Ich hab mich das nicht getraut, schließlich habe ich das Nachtwandern ja nicht geübt 😉

In meinem wundervollen Motelzimmer bin ich schon um 5 Uhr aufgewacht- Routine. Zum Restaurant musste ich eh noch 4 Trailmeilen zurücklegen – und ab 7 Uhr gibt es Frühstück- also los!

Beim Frühstücken habe ich Cowboy aus der Tschechischen Republik getroffen. Er ist eher losgegangen als ich. Als ich zahlen wollte, winkte die Bedienung ab – irgendjemand hatte schon für mich bezahlt gehabt. Die Person war aber schon gegangen. Diese Amis 😊

Der Trail war heute total schattenfrei – er verlief quasi genau am Rande eines Hochplateaus. Ich hatte – mal wieder – sehr viel Glück: in den letzten Tagen haben die Temperaturen an die 40 Grad erreicht – heute waren es nur hohe 20er mit einer leichten Briese. Trotzdem gab es lange 12 Meilen Abschnitte ohne Wasser – Normalerweise sind 12 Meilen kein Problem, aber in der prallen Sonne trinke ich doch mehr.

Gegen Mittag geschah ein kleines Wunder: Ich bin an einem magischen ✨ Baum vorbeigekommen: An ihm wuchsen Bananen, Orangen, Wasser, Kekse und Coca-Cola. Zuerst habe ich meinen Augen nicht getraut, aber es war echt: Trail Magic auf dem trockensten Abschnitt in Nordkalifornien. Ein Traum. Kalte Cola und gefrorenes Wasser. Obst. Ein Traum der wahr geworden ist.

Glückselig bin ich weitergelaufen bis zur nächsten Wasserquelle. Dort wartete eine Fatamorgana: Ein roter Teller mit der Aufschrift „Coppertone“ Wirklich??? Ja, es war leibhaftig der echte Coppertone – der uns Hiker auf diesem Abschnitt auch noch mit Eis versorgt – nicht zu fassen!

Insgesamt waren das heute dann 3x Trailmagic – die ganzen Typen werden mittlerweile neidisch, weil ich immer Essen bezahlt bekomme. Wir wollen jetzt tauschen: ich seh als nächstes nen Bären, dafür bekommen die Männer bald Essen bezahlt 😃

Im letzten Abschnitt hat sich die Landschaft krass verändert: Plötzlich lag überall Vulkangestein herum, das Gras war steppenartig hochgewachsen – und am Horizont konnte ich den wunderschönen Mount Shasta sehen.

Heute Abend Zelte ich mit Avocet und Neon, den beiden Ladies die hier superdiszipliniert wandern. Ich lade gleich zahlreiche Fotos vom Sonnenuntergang hoch – war einer der schönsten bisher – oft ist man ja doch im Wand, aber hier oben auf dem Plateau war die Aussicht fantastisch. Jetzt zirpen die Grillen, die Sonne ist weg. Morgen wird ein weiterer Tag ohne große Meilen – aber im Moment gibt es einfach so viel zu sehen.


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