Sieben Tage, sieben Pässe – war das nicht auch ein Lied von Wolfgang Petry? Heute hatten wir neben unseren 1.000 Metern Anstieg auf dem Pass noch zwei weitere 350m hohe Hügel – Jippi!
Am Morgen ging es zuerst durch den dicht bewaldeten Bear Ridge – die Bärchen hatten sich aber wieder mal gut versteckt.
Zudem gab es wieder mal eine interessante Flussüberquerung- hier musste sich Steady schon arg strecken, um die trockene Route über die Steine gehen zu können – hab dann mal wieder den direkten Weg durchs Wasser genommen.
Direkt nach dem Fluss sind wir an einem großen Wasserfall vorbeigekommen – der Sprühregen war sehr erfrischend.
Heute haben wir endlich mal wieder PCT Hiker getroffen! Ein Pärchen aus Belgien und Gazer und Smoother aus den USA. Namensherkunft: Gazer, eine Amerikanerin, war mit ihrem Freund am 5.5. cinco de Mayo bei den Hot Springs gewesen. Und dort liefen viele Männer nackt herum. Daher ihr vollständiger Name: Meat Gazer 😀 und ihr Freund Smoother macht die Campsites immer schön glatt.
Der letzte Anstieg zum Pass ging ganz schön in die Beine – es war sehr steil – und die letzten Pässe waren anstrengend. Zumindest hatten wir keinen Schnee, das erleichtert die Sache.
Auf dem Gipfel gab es dafür die schönste Aussicht auf die Indianer-Seenplatte: Squaw-Lake, Chief Lake sogar Lake of the lone Indian- armer einsamer Indianer…
Während ich auf dem Pass auf Steady wartete und meine Schuhe getrocknet habe, hab ich Freundschaft mit einem Murmeltier geschlossen. Allerdings war diese nur von kurzer Dauer: Als Murmel meine Wanderstöcke anknabbern wollte, musste ich ihn doch verscheuchen.
Auf dem Gipfel haben wir auch Mikko, den Finnen wiedergetroffen- der läuft immer noch flott mit seinem geschwollenen Knie durch die Gegend – der heißt jetzt Gladiator – wahrscheinlich würde er auch noch mit nem Schwert in der Brust den PCT zu Ende laufen Durch ein paar übriggebliebene Schneefelder ging es dann wieder bergab.
Und wie immer ging es dann wieder bergauf. Der letzte Anstieg geht immer mit Raketenantrieb – Ruck zuck war ich oben beim Lake Virginia.
Eigentlich war es zu früh zum Zelten, aber mit der Steady konnt ich erst in einer Stunde rechnen – also hab ich schonmal nen Campspot gesucht und die restliche Zeit am See verbracht- dort wehte ein laues Lüftchen, daher gab es kaum Mücken.
Weil es hier so schön ist, sind wir dann auch am See geblieben. Der halbe Mond scheint in mein Zelt – und am Seeufer geben uns die Frösche ein Konzert.
Morgen haben wir dann noch 15 Meilen bis Reds Meadow zu laufen – von dort aus fährt ein Bus nach Mammoth Lakes rein – ich freue mich schon auf den Zero!