Die gute Nachricht: Es hat ist weder eine Klapperschlange in meinen Schlafsack gekrochen, noch wurde ich vom Coyoten angeknabbert (obwohl irgendwas flauschiges nachts über meine Hand gelaufen ist – vielleicht ne Maus???)
Die schlechte Nachricht: Die Sehne hatte sich morgens noch nicht ganz wieder erholt – war aber schon besser als am Abend zuvor.
Zum Glück ging der Trail heute für 13 Meilen erstmal noch auf Schotterstraßen entlang – mit Kinesiotape und Schonhaltung bin ich trotzdem vorangekommen. Heute sollte es wärmer werden, daher sind wir bereits um 4 Uhr morgens losgelaufen, damit wir im Falle der Hitze unter einer Brücke , in deren Nähe es Wasser gibt, die Hitze aussitzen könnten.
Aber natürlich war es total kalt. Steady hätte am liebsten die lange Hose angezogen. Als gegen halb sechs die Sonne aufging, hat sich der ganze Himmel rosa verfärbt.
Ich verstehe den ganzen Hype um das Nacht Hiken nicht. Klar, wenn’s heiss ist, macht man das. Aber ansonsten ist es langweilig – man sieht ja nichts, ist müde und vertritt sich eher mal im Dunkeln.
Um 10 Uhr sind wir endlich bei der Wasserquelle angekommen – hab trotz humpeln 2mph geschafft, auf dem letzten Stück konnte ich sogar schon meinen Fuß wieder gut abrollen. Am Wasser haben wir Freebird und Veto getroffen – die waren gestern Nacht noch sehr weit gelaufen, heut morgen dann aber erst spät los. Das bringt natürlich nichts – haben viele Zelte gesehen, in denen um 10 Uhr noch Leute geschlafen haben – ab 11 ist die gefährliche Hitze ja meist wieder da.
Außer heute, da waren es wieder nur Max. 28 Grad, da mussten wir nichtmal im Schatten unter der Brücke Zuflucht suchen, sondern konnten gleich durch das Windkraftanlagenfeld weiter ziehen.
Ab hier nervte der Fuß wieder rum – diesmal tat alles weh, das beim Schongang überbelastet wurde – naja das ist ja auch das gute Recht des Fußes. Zum Glück gab es nach 6 Meilen schon wieder eine Wasserquelle, so konnte ich zumindest leicht unterwegs sein. Am Wasser habe ich dann wieder eine längere Pause gemacht, bis es dann an die letzten drei Meilen zur Zeltmöglichkeit ging.
Heute schlafen wir in einem kleinen Tal. Dort gibt es nur eine windgeschützte Stelle – leider war ich ja nicht in der Verfassung, schnell dort anzukommen. Die meisten Zelten zwischen 19-20h, ich bin meist zwischen 17-18h mit den Meilen durch und hab so freie Auswahl bei den Zeltspots. Als hinter uns andere Hiker zu sehen waren, die wohl auch dort Zelten wollen, hat Steady dann den Turbo eingelegt und ist vorgestürmt 😃
Morgen haben wir jetzt nur noch 13 Meilen bis Tehachapi vor uns. Seit 16 Tagen hatten wir keinen wanderfreien Tag mehr – und dies wird die letzte Gelegenheit für den nächsten Monat, in einem vernünftigen Hotel zu schlafen, also nehmen wir uns einen Tag frei. Man könnte auch am Flughafen Zelten – aber wo bleibt da die Erholung.