Die Nacht war komisch. Ich bin um Mitternacht aufgewacht, weil immer wieder jemand in mein Zelt geleuchtet hat – creepy. Als ich rausgeschaut habe, sah ich wer es war: Der Mond – Wolke vor dem Mond, dunkel. Keine Wolke – Mond scheint ins Zelt. Das Gute: Der Fußschmerz hat schon rapide nachgelassen.
Hatte meinen Fuß aber auch einer Schockfrostung unterzogen: Konnte den Reißverschluss meiner Fußbox öffnen und den Fuß raus in die Kälte legen. Am nächsten Morgen hatte ich gar keine Schmerzen mehr. Trotzdem bin ich nur mit sehr sehr wenig Gewicht losgelaufen – 0,5 Liter Wasser, das Essen hat Lucie, meine Zeltnachbarin getragen.
Die erste Stunde bin ich alleine gelaufen, die zweite Stunde habe ich BlueSky (hatte zwei Hunde: Blue und Sky) und Falko, einen weiteren Deutschen getroffen. Die letzte Stunde war ich wieder alleine unterwegs. Ohne große Schmerzen – was eventuell an den Schmerztabletten gelegen haben könnte.
Um 10:30am war ich bei der Scissors Crossing – einer Straßenunterführung wo die Anwohner Wasser für uns Wanderer bereitstellen. Zudem bietet die Unterführung Schutz vor der sonst brutalen Sonne – in den letzten beiden Tagen war es aber glücklicherweise eher kalt als zu warm.
Während ich dort auf die anderen wartet, bekam ich Gesellschaft von einem Huhn – vielleicht wird es mein Wander-Partner, finde die Idee mit den täglich frischen Eiern gar nicht so schlecht.
Bis on den nächsten Ort waren es 12 Meilen – da wir an einer Kreuzung waren sollte das Hitchhiken nicht so schwierig sein. Denkste. A) Es kommen keine Autos vorbei B) Die Wenigen Autos biegen an der Kreuzung in die falsche Richtung ab C) Die Autos fahren in die richtige Richtung haben aber keinen Platz D) Fahren in die richtige Richtung, haben Platz aber wollen uns nicht mitnehmen.
Irgendwann hielt dann eine Frau mit einem Campervan an – sie kam grad von Kitesurfen in Mexiko zurück. Leider dachte sie, wir wollen zum RV Trailerpark, Julian war nicht ihre Richtung… aber egal, sie ist früher per Anhalter durch Europa gereist, dann bringt sie uns halt nach Julian. Das war schon sehr nett.
In Julian sind wir vor dem kalten Wetter erstmal zu Mom‘s Pie geflüchtet – PCT Hiker bekommen dort ein Stück Kuchen mit Eis und Kaffee, wenn sie ihre Permit vorzeigen – so gut!
Dort gab es dann auch ein großes Wiedersehen – alle die ich gestern verloren hatte waren dort und haben ihren Kuchen gegessen – die waren auch froh, dass ich es heute raus geschafft habe.
Nach dem Kuchen ging es gleich weiter zum Mittagessen – einem gesunden Burger mit Pommes. Dort haben wir dann auch die Campsite-Heroes wieder getroffen, die uns an dem windigen Tag zu den geschützten Stellen geführt hatten. Leider hat uns aber auch schon der erste verlassen – Ian mit der grünen Mütze ist gestern abhanden gekommen und hat heute beschlossen den Hike abzubrechen. Einfach so ohne nochmal eine Nacht drüber zu schlafen…
Von Julian mussten wir dann nochmal 4 Meilen zu unserem Hotel hitchen – bei einer Eiseskälte. Keine hielt an, alle glotzen bloß blöd – bis uns dann doch eine Frau mitgenommen hat – als mich und Lucie, die Männer mussten wir leider zurücklassen 😃
Heute teile ich mir das Zimmer mit Lucy, morgen hab ich ein Zimmer mitten in Julian das ich mir mit OrangUtan teile. Übermorgen gehts dann zurück auf dem Trail 💪
In meinen ganzen Leben habe ich bisher nur 2 andere Typen getroffen die wie ich Falko heißen….und nun schreibst du das nur ein paar Tage voraus noch ein Falko unterwegs ist😂
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Haha ja – und die Amis haben ganz schöne Probleme mit Eurem Namen – Zum Glück kennt hier jeder „Rock me Amadeus“ 😃
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