Buenos Aires – Rio de Janeiro – Emden… vor einer Woche wurde ich zurück nach Hause katapultiert. Auf so einer langen Reise verliert man den Bezug zu Freunden und Familien, sagen sie. Es wird schwierig sein, sich wieder einzuleben. Du wirst in ein großes Loch fallen. Kannst Du überhaupt noch arbeiten?
Meine Freunde sind alle noch genauso da wie vorher, keiner weg, ganz im Gegenteil: Ich hab jetzt sogar eine kleine Freundin dazu gewonnen. Familie ist größtenteils auch noch da, mit den gleichen Problemen und Macken wie vorher 😊 Und Tee gibt es auch immer noch.
Eigentlich ist fast alles wie vorher, es fühlt sich eher an, als wäre ich nen Monat fort gewesen – was soll man sich da großartig einleben? Im Moment kommt mir das vergangene Jahr eher wie ein Traum vor. Jetzt gehört er den anderen Reisenden, die starten oder noch unterwegs sind. Ich bin jetzt wieder da, wo die Welt noch in Ordnung ist. Wenn die Titelstory der Emder Zeitung „Entengrütze satt – durch den Delft treibt ein dicker Wasserlinsen Teppich“ lautet, dann ist man wohl zu Hause 😃
Das Loch hat sich bisher noch nicht aufgetan, dazu war gar keine Zeit zwischen den ganzen Besuchen und Behördengängen… und ob ich noch arbeiten kann wird sich herausstellen- jedenfalls freu ich mich erstaunlicherweise sehr darauf… auch darauf mal wieder Denken zu müssen.
Ein fliegender Übergang… allerdings ist es nun ja auch das… fünfte Mal dass ich aus einem längeren Auslandsaufenthalt zurückgekommen bin. Tina kommt zurück ist also auch irgendwie schon normal geworden.
Im Moment genieße ich das Klamottenparadies – nach einem Jahr mit einer Jeans und 5 T-Shirts ist es unvorstellbar schon andere Sachen zu tragen 😊Und sogar Schmuck, da man hier bestimmt nicht für Rossmann Ohrringe ausgeraubt wird. Und ich habe mein(e) eines/n Zimmer! Ohne andere Leute! Kein Schnarchen, kein Licht um drei Uhr nachts, keine raschelnden Plastiktüten, keine wackelnden Betten, frische Bettwäsche, nicht durchgelegenes Matratzen! Und es strahlt einem auch niemand nachts mit der Taschenlampe ins Gesicht.
Morgen geht es wieder zurück nach Hamburg. Gleiche Abteilung, gleiches Wohnviertel, aber anderes Fahrrad 😀 Dort werde ich ein eigenes 7 Quadratmeterzimmer in einer WG beziehen. Ein Zimmer ganz für mich alleine! Gut… bei 7m^2 würden wahrscheinlich auch nicht viel mehr Menschen reinpassen 😉