🇧🇷 Rio de Janeiro 🇧🇷 

Letzter Stop: Rio! Ein schöneres Ende hätte die Reise gar nicht nehmen können. Nach der Kälte in Argentinien waren es in Rio winterliche 28 Grad. Sonne, Strand und Meer – das ist ja eine altbewährte Kombination.


Am ersten Tag war ich natürlich etwas ängstlich – von Rio hört man ja fast nur negatives: ist ja eine riesige, gefährliche Großstadt, in der an jeder Ecke Schießereien stattfinden, man auf jeden Fall ausgeraubt wird und im Dunkeln auf keinen Fall das Hotel verlassen sollte. Oder? Gar nicht! Natürlich muss man etwas aufpassen, nicht in die Favelas gehen, nicht mit dem Handy protzen…


Zum Sonnenuntergang war ich am Ipanema Beach – so krass die Rio Strände mit den ganzen Zuckerhutbergen und den ganzen Menschen zu sehen! Am Strand wird überall Fußball gespielt – das sieht aus, als würden die Füße der Brasilianer die Bälle wie Magnete anziehen. Es gibt auch Volleyball ohne Hände – halt nur mit Oberkörper und Beinen – wie konnten wir gegen solche Ballkünstler gewinnen?!


Einen Tag habe ich nur mit Caipirinhas an der Copacababa verbracht – hohe Wellen, knartschiger Sand, Caipi in der Hand – jetzt werde ich noch fast zum Dichter. Wie es der Zufall wollte, war Stefano, den ich seit Galápagos kenne und zuletzt im Februar in Patagonien gesehen hab, auch in Rio. Viel besser als Limetten Caipis sind übrigens die mit Maracuja 🍹


Die letzten zwei Monate bin ich ja kaum noch alleine unterwegs gewesen- erst zwei Wochen mit Soon Bolivien, danach mit Argentiniern in Argentinien – und ich hab gar keinen Menschenkoller bekommen – mit den richtigen Menschen kann es also auch ganz gut sein. 

Paris hat den Eiffelturm, New York die Freiheitsstatue – und Rio hat Christo und den Zuckerhut. Beides Recht teuer – aber schon ein muss in Rio – schon alleine wegen der Aussicht. Vom Cristo sieht man den Zuckerhut, vom Zuckerhut Cristo und die Copacabana.



Ein kleines Affenviech kletterte dort auch durch die Gegend – sah aus wie ein kleiner Mini-Waschbär.


Man braucht auch keine Tour – mit Ubahn und Bus kommt man überall gut hin. Allerdings spricht hier kaum einer Englisch. Ich rede spanisch, sie Antworten auf portugiesisch – das klappt ausgesprochen gut. Das erste Mal, das ich Spanisch mit Nicht-Muttersprachlern spreche – aber es geht. Ein bisschen mehr -maaaaooo, ein bisschen -atschiii und -ßßßaaaooo und man hat Spanisch nach Portugiesisch übersetzt 😃


Abends gabs noch nen Riesen-Burger, am Ende der U-Bahn Linie – mit Christina (waren zusammen in Korea) und ihrem Mann – die hab ich glaub ich zuletzt 2015 bei ihrer Hochzeit gesehen. Mein Portugiesisch ist hal schlecht… mein einziger Wortschatz betrifft die Speisekarte… aber die ist ja schließlich auch sehr wichtig!


Am letzten Tag war ich morgens noch ein letztes Mal im Meer baden – hab allerdings nicht das Mädchen aus Ipanema gesehen. 


Das letzte Abendmal wurde zum Mittagessen umgewandelt, da Abends ja schon der Flieger ging. Beim Rodízio laufen etliche Kellner mit Fleisch am Spieß durchs Restaurant und kommen zu den Tischen, um die verschiedenen Fleischsorten vom Spieß abzuschneiden und mir auf den Teller zu legen. Elf verschiedene Stücke vom Rind, Würstchen, Huhn, Schwein, Lamm, riesige Salat- und Antipastibar. Zu Hause hat meine Mutter für die Hunde manchmal Hähnchenherzen gekocht, die gab es auch. Unsere Hunde sind ja ganz schön verwöhnt, was das Essen angeht… aber so richtig lecker fand ich das Herz nicht. Beim Asado in Argentinien hatten wir die Schilddrüse vom Rind, die war richtig gut! Beim Rodizio sind natürlich die Filetstücke am Besten, insbesondere das Picanha. War richtig gut, vor allem gab es sehr viel von dem hochwertigen Fleisch… abends im Flieger war ich immer noch satt und hab geschlafen wie ein Baby… obwohl eigentlich eher wie ein Stein, Babys schreien ja die ganze Nacht 😆

Um die Favelas – die Armenghettos habe ich versucht, einen großen Bogen zu machen. Vielen machen Touren in die Elendsviertel… ich finde es dumm und gefährlich… natürlich auch interessant- aber mir müssen Dokumentationen reichen. Neben meinem Hostel führt eine Straße hinauf in ein kleines Favela – aber an der Copacabana sind es eher reichere Favelas.. die Leute sahen alle ganz normal aus – aber da die Polizei die Straße zum Ghetto immer abgeriegelt hatte, wird es wohl nicht so ganz ohne sein. Lustig, wie das Favela auf Karten abgebildet wird. Auf Maps.me sieht man schon die gestapelten Häuser, auf meiner Papierkarte war dort nur ein hübscher grüner Hügel eingezeichnet 🙈


Und hab ich schonmal erwähnt das ich Reisemiesepeter hasse? Diese „ich hab schon alles gesehen und mich beeindruckt nix mehr“? Man bleibt doch zu Hause! Ein Ami den ich am Anfang der Reise getroffen habe muss immer schreiben dass mir Orte nicht gefallen werden und dass andere Sachen viel besser sind. 

Ist jetzt gelöscht. Ich meine, ich freue mich ja wenn mir jemand sagt: oh, dir hat [dies] gefallen? Dann solltest Du auch mal [jenes] machen, das würde Dir sicher auch gefallen. Hab aber keinen Bock auf: „Ich glaub Rio wird Dir gar nicht gefallen. Cristo ist das langweiligste der Weltwunder. “ wenns danach gegangen wäre, hätte ich lieber gleich zu Hause bleiben sollen, da es gar keine guten Orte mehr gibt. Früher, da gab es noch einige schöne Orte aber heute nicht mehr. 
Natürlich mag ich gerne ruhige Orte ohne Menschen – aber in Rio hab ich jetzt nicht erwartet dies zu finden. Und ehrlich gesagt fand ich die Strände voller Menschen schön. Das Strandleben ist so anders aus bei uns zu Hause. 


 


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