Die Zahlungsmittel gehen zur Neige! Natürlich habe ich mich nicht verplant…digitales Geld auf meinem Konto habe ich schon noch. Doch leider Rücken die Geldautomaten das Geld in Argentinien nicht so ohne weiteres heraus.
Damals in Patagonien hatte ich ja schon einmal unter der Nahrungs- und Zahlungsmittelknapptheit zu leiden. In der #1 Touri-Destination in Argentinien gibt es nämlich nur 2 Geldautomaten, von denen einer keine Visakarten mit Chip akzeptiert und der andere irgendwie gar keine Karten akzeptiert. Natürlich wusste ich davon und hatte versucht, vorher möglichst viel Bargeld mitzubringen…was allerdings bei einem täglichen Maximum von 120€ und den überall immerzu leeren Automaten schwierig war. In El Chalten hatte ich damals noch 5 Tage vor mir und nur noch umgerechnet 100€ in Bar. Man konnte nirgends mit Karte zahlen, nicht das Hostel, nicht im Supermarkt, nicht im Restaurant, und Geldwechselstuben gab es auch nicht. Da habe ich schonmal die Zeche geprellt: Habe „vergessen“ zu bezahlen und bin abgehauen…später ist es mir dann aber „eingefallen“, hab eine Mail an das Hostel geschrieben so dass ich notgedrungen mit Karte zahlen MUSSTE. DieAlternative wäre gewesen, in den nächsten Ort zu trampen, der drei Stunden entfernt liegt…Nach dem Wandern hab ich mich zum Duschen in ein anderes Hostel geschlichen, beovr ich am gleichen Abend den Bus nach El Calafate nahm…das Ticket konnte ich- oh Wunder mit Karte zahlen, egal sonst hätte ich halt wirklich trampen müssen…
Als ich jedoch im Norden Argentiniens unterwegs gewesen bin, habe ich solche Probleme nicht erwartet da die Städte dort schon recht groß sind. Nach der Grenzüberquerung von Bolivien konnte ich allerdings weder meine restlichen Bolivianos wechseln, noch irgendwo einen Geldautomaten entdecken…glücklicherweise konnte ich dort mal mit Visa das Busticket bezahlen. In Salta, einer Großstadt wollte ich dann am Busterminal Geld abheben, damit ich den Taxifahrer bezahlen kann. Dort gab es mal wieder einen Geldautomaten, der hätte eigentlich Visakarten akzeptieren müssen. Hätte, hätte, Fahrradkette. Dann erstmal den Taxifahrer gefragt, wie weit wir mit meinen restlichen Pesos kommen…das kriegen wir schon hin hat er gesagt, der Gute. Am nächsten Tag in der Innenstadt bin ich dann gleich nochmal von zwei Automaten abgelehnt worden. Zum Glück hat mir die DKB Hotline gut zugeredet, so dass ich die Hoffnung nicht aufgegeben habe und irgendwann endlich einen Automaten gefunden habe, der Visa akzeptiert und auch eine Verbindung zu Visa aufbauen konnte – das bedeutete: Endlich Bargeld.
Jetzt bin ich ja grade in Cordoba, der zweitgrößten Stadt Argentiniens. Und auch hier musste ich mal wieder Geld abheben..aber was ist hier los? 50M lange (Menschen)Schlangen vor den Banken…gibt es da Geld umsonst? Am Vortag gab es wieder Inflationswarnungen…aber dagegeben helfen bare Pesos ja auch nicht…muß wohl am heutigen Feiertag gelegen haben, dass erstmal Bargeld gehamstert wurde. Bin dann heute erstmal eine Stunde von einer Bank zur anderen getingelt, immer mit der Frage: Hay plata? Hay plata? Die Antwort war immer ein Kopfschütteln…irgendwann habe ich dann aber doch zu einer Gebühr von schlappen 5% umgerechnet 120€ abheben können – wow.
Manchmal vermisse ich ja schon ein wenig die deutsche Ordnung. Stellt Euch mal vor, es würde plötzlich in Hamburg an allen Automaten kein Bargeld mehr geben. Unvorstellbar, oder? Allerdings hätte ich es auch für unvorstellbar gehalten, dass die halbe Stadt plötzlich nicht mehr zur Arbeit gehen kann, nur weil so ein Karottenkopp zu Besuch ist…