Endlich wieder in den Bergen! Entweder möchte ich 20m unter dem Meer sein – oder halt 4000m drüber 😊So schön wie die Korallen und Fische unter Wasser, so schön sind auch die Gletscher, Lagunen, Spitzbergen, Alpacas, Vizcachas und was sonst noch so alles in der Höhe rumkreucht.
Vier Tage lang bin ich um den mächtigen Ausangate Gipfel und Gletscher herumspaziert. Endlich! Das wollte ich schon seitdem ich den Gipfel letztes Jahr im Oktober vom Rainbow Mountain aus gesehen hab. Der Trek ist ein gutes Training – jedes Camp liegt über 4000m, ein Pass ist sogar 5200m hoch.
Um fürs Bergsteigen in Bolivien gewappnet zu sein, bin ich den Trek mit kompletter Wanderausstattung gelaufen – unser Guide hatte in den ersten drei Tagen Probleme zu verstehen, warum ich Zelt, Schlafsack etc. nicht von den Pferden tragen lassen möchte – irgendwann hat er dann die sonderbaren Ausländer so hingenommen.
Am ersten Tag sind wir von dem kleinen Ort Tinky durch die kleinen Gemeinden zum ersten Camp gelaufen. Die Menschen leben hier wieder mit Huhn und Pferd zusammen. Die Kätzchen luren aus dem Kochtopf.
Das erste Camp war direkt vor Ausangate. Ich war ganz schön aus der Puste, als wir dort ankamen. Es waren nur 13km/700 Höhenmeter, das ganze ja aber auf über 4000m – vielleicht waren 1.5 Tage Akklimatisierung in Cuzco doch etwas knapp 😉
Am zweiten Tag kam unser kleiner Guide zu uns – der vom Vortag musste zurück ins Dorf um zu tanzen. Eigentlich sollte der Vater unser Guide sein, aber der musste auch tanzen so dass der kleine Yappa! mit uns durch die Berge spaziert ist. Zum Glück! Das war ein fröhliches kleines Kerlchen, der zudem lieb zu den Pferden war.
Der dritte Tag war der Höhepunkt – da sind wir auf einen 5.200m hohen Pass hochgekraxelt. In den letzten 400m ging es da sogar über Schneefelder hoch, richtig schön, aber auch bitterkalt nach meiner nicaragüischen Hitzewelle vorher.
Oben auf dem Pass kam uns noch eine Extremtouri-Gruppe entgegen: Diese sind den Pass auf Pferden hochgeritten, die Rucksäcke wurden von extrem geschmückten Llamas getragen, die Arrieros waren festlich traditionell gekleidet (Sandalen im Schnee! Ohne Socken!) und es wieselte immer ein Panflötenspieler durch die Gegend.
Am letzten Tag war es leider etwas regnerisch, war aber trotzdem schön zu laufen denn trotz der Bewölkung waren die Lagunen neben dem Trail noch türkisestens gefärbt.
Den letzten Abend haben wir in einer kleinen Hospedaje verbracht – zudem hatte der Ort heiße Quellen, da es irgendwo noch vulkanische Aktivität gibt, das war schön nach vier Tagen in der Kälte.