Ich weiß ja nicht genau, was ich mir unter der Wüstentour vorgestellt habe, aber sicher habe ich nicht erwartet, dass hier in der Wüste so viele Lagunen zu finden sind. Lagune hört sich ja erstmal schön an, da möchte man reinspringen und schwimmen…das sollte man hier aber lieber nicht machen. Die Lagunen sind war wunderschön, von tiefblau, türkis bis dunkelrot – aber wie bei Tieren ist es so, dass was sehr bunt ist, auch sehr giftig seien kann.
Auf dem Weg zu den Lagunen sind wir an einer großen Herde Llamas vorbeigekommen – die haben hier niedliche Wimpel in den Ohren, damit man sie identifizieren kann. Zum Glück waren die Llamas lieb und haben niemanden angespukt 😉
Die Laguna Verde am Fuße des Vulkans Licancabur zum Beispiel, die leuchtet in einem wunderschönen karibischen türkis – allerdings enthält das Wasser u.a. Bleiund Arsen, da möchte man lieber nicht drin baden. DerLicancabur ist ein perfekt geformter Vulkan, den man auch besteigen kann – hatte ich eigentlich für den letzten Tag der Tour vorgesehen…jetzt kann ich ihn mir nur aus der Ferne anschauen….nächstes Mal….
Neben dem giftigen Wasser haben die Lagunen noch andere Tücken: Das Ufer ist teilweise aufgeweicht und etwas brüchig. Johanna, wie immer auf der Suche nach dem perfekten Foto, ist bei einer Lagune nah ans Ufer herangegangen….und prompt mit dem Schuh eingebrochen. Dies war eine sehr schwefelhaltige Lagune, ihgitt, das ganze Auto hat dann nach verfaulten Eiern gestunken 😀
Auf dem Weg zu den Lagungen sind wir an einer Wüstenlandschaft vorbeigekommen, die Dali wahrscheinlich zu seinen surrealen Bildern inspiriert hat: Etliche Felsen wurden hier von den Vulkanen wahllos in die Wüste geworfen…fehlt nur noch, dass dort eine Uhr vom Felsen herunterhängt! Am Horizon gab es die Dessert-Berge – Berge die durch die verschiedenen Mineralien wie Tiramisu gefärbt waren.
Am Nachmittag durfte wir dann aber doch endlich schwimmen gehen – es gibt hier einen Pool der aus einer heißen Quelle gespeist wird, in dem man schwimmen gehen kann – das war richtig gut, im Wasser kann ich ausgezeichnet laufen.Vom Pool hatte man eine phantastische Aussicht auf das Hinterland…nach zwanzig Minuten musste man den Pool nur leider verlassen, da auch dieses Wasser mit irgendwelchen Mineralien angereichert ist, die bei zu langem Baden die Haut irritieren….und mein Fuß ist ja wohl schon Irritation genug.
Da es hier so viele Vulkane gibt, kommt aus auch zu Geysiren – die schießen ununterbrochen einige Meter kochend heißes Wasser in die Luft. Da der Wind jederzeit drehen kann, sollte man den Geysiren lieber nicht zu nahe kommen, es sei denn, man möchte gerne gekocht werden. Und mit dem Kochen hab ich das ja nicht so.
Der letzte Stop war bei der Laguna Colorada – dies ist eine Lagune mit rotem Wasser. Das sieht schon ziemlich krass aus, alles so bunt – rotes Wasser, pinke Flamingos, blauer Himmel, braune Berge…da hat jemand ordentlich in den Tuschkasten gegriffen…natürlich auch mit Deckweiß, denn weiße Salzflächen gibt es ja auch. Da ich ja auch hauptsächlich auf einem Bein unterwegs bin, habe ich mich den Flamingos hier besonders verbunden gefühlt 😉
Abends hatten wir noch einen schönen Sonnenuntergang…allerdings war ich nicht mehr so ganz in der Lage, zu laufen…deswegen ist Johanna losgezogen und hat noch schnell ein paar Fotos von unserem Übernachtungsdorf geschossen.