Nein, ich bin nicht mit dem Cubaner aus Prison Break durchgebrannt – Sucre ist die offizielle Hauptstadt Boliviens und zudem auch wahrscheinlich die schönste Stadt hier. Das graue Arequipa nennt sich die weiße Stadt, aber Sucre ist die weiße Stadt.
In der ganzen Stadt sind die Häuser weiß gestrichen, mit kleinen Balkons und Dächern mit Ziegeln, hier kann man stundenlang durch die kleinen Straßen laufen. Der Verkehr ist hier strikt durch Zebras geregelt – zur Rush Hour hopsen als Zebra verkleidete Studenten über die Straßen und bringen den Autofahrern bei, Zebrastreifen zu beachten 😁
Natürlich gibt es hier auch einen Markt, hier ist e etwas kleiner und übersichtlicher als ob La Paz. Habe gestern einen Multivitaminico Juice bestellt…dachte das wären dann ein gemischter Fruchtsaft – ja, Früchte sind auch enthalten zudem aber auch Malz und ein rohes Ei, bin heilfroh dass ich das gut vertragen habe 😉
Sucre ist auch als Schokoladenstadt bekannt, daher war ich dazu gezwungen, verschiedene Schokoladen zu probieren, das war echt schwierig vor allem da es von Quinoa- bis Amarinthschokolade fast alles gibt.
Gestern Vormittag sind wir zum Busterminal gefahren, um schonmal das Ticket für den Nachtbus zu kaufen…die Ticketverkäufer hier waren echt schlimm, wie eine Horde Moskitos sind die um uns herum geschwirrt und haben dann angefangen sich um uns zu streiten…einer hat mich dann am Arm gepackt und wollt mich in sein Büro ziehen damit ich dort buche…Marketing müssen die nochmal üben…leider war ich so genervt, dass ich den etwas zu doll weg geschubst hab…naja die anderen bolivianischen Frauen haben wenigstens geklatscht 🙈 Zudem war hier irgendeine Studentendemo mit vielen Knallern, Studenten, Polizei und Militär…ich hab da erstmal reißaus genommen…in Bolivien kann sowas auch mal eskalieren wie vor ein paar Jahren in La Paz als das Militär plötzlich auf Schulkinder geschossen hat….

Am Nachmittag gab es hier ein tolles Gewitter, waren da grade bei einem Aussichtspunkt und haben Bananenkaffee getrunken – Kaffee mit Banane, schmeckt erstaunlich gut. Die heiße Milch mit Kakao Stücken die ich neulich hatte heißt übrigens „Submarine“ – na klar in der Milch wird ja auch Schokolade versenkt 😉
Ich kann mir ja immer ausgezeichnet alle Infos und Preise zu Transport und Ausflügen merken, wodurch wir da immer ganz gute Angebote bekommen…mit dem Essen ist das für mich schwieriger, die richtig guten Orte zu finden…zum Glück bin ich mit dem Special Agent Johanna, der Schwedin, unterwegs, die immer in den letzten Ecken das beste Essen findet – das Alpaka Filet in Arequipa, Quinoa Risotto in La Paz und jetzt die weltbeste Pasta in Sucre. Ja, ich weiß, warum fahr ich nach Bolivien um Pasta zu essen? Nach 4 Monaten brauche ich aber manchmal westliches Essen, vieles hab ich mittlerweile über (ganz besonders den schrecklichen Quietschkäse, keinen Happen werde ich mehr davon essen!!!!). Zudem war der Italiener sehr versteckt…wir sind eine kleine Straße entlang gelaufen, da stoppt Johanna und klingelt an einer gewöhnlichen Haustür – was soll das?! Ich hab mich erstmal hinter der Mauer versteckt…da macht jemand auf…der wird sich freuen…steht da auf einmal ein Luigi in der Tür und bittet uns in sein Haus – ein Zimmer davon war tatsächlich ein Restaurant, mit Platz für ca. 15 Personen. Ob wir eine Reservierung haben? Hm..ja ne…macht aber nix, ein Tisch ist erst für später reserviert. Die Karte ist nur ein bedrucktes DIN A4 Blatt in einer Klarsichtfolie – mit 30 verschiedenen Pastavariationen…oh und als wir unser Essen bekommen…so gut! Pasta mit richtigem Käse, wie lange hab ich darauf gewartet! Bevor wir heute Abend nach Tupiza weiter fahren, gehen wir gleich nochmal hin 🤗
Ansonsten hab ich heut einige Zeit imCafé verbracht und Nachrichten gelesen…generell ist es ja gut, dass in Land der unbegrenzten Möglichkeiten alles möglich ist…bin mir aber nicht sicher, in man wirklich so weit gehen musste. Naja die Trumpete kann jetzt aber überraschen – alle sind auf das Schlimmste vorbereitet, wäre doch toll, wenn er jetzt doch ein ganz anständiger Präsident wird. Und wenn nicht – dann hoffe ich zumindest auf einen schwachen Dollar Kurs, das würde mir das Reisen viel günstiger machen…